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Sagenprojekt der Klasse 6c bei Frau Elsäßer

    Unvollständige Bäume, defekte Bänke und seltsame Kreise im Gymnasium Feldmoching?

    Gibt es so etwas an unserer Schule? Oh ja, diese gruseligen und seltsamen Plätze werfen viele Fragen auf. Man kann sie alle besichtigen, direkt vor Ort. Schaut einfach mal die Fotos an, vielleicht findet ihr die Stellen sogar –  auf unserem Schulhof oder in Feldmoching. Eine Erklärung für diese mysteriösen Örtlichkeiten bieten die folgenden Sagentexte der Klasse 6c.

    Das Feenhaus

    Bestimmt habt ihr auf unserem Schulhof schon einmal die bunten Würfel zum Draufsetzen gesehen. Und wenn ihr eine andere Geschichte hören wollt als: „Man hat sie gekauft und dort hingestellt!“, dann lest folgende Sage:

    Vor langer, langer Zeit, als es noch keine Menschen gab, beherrschten liebe Feen und Fabelwesen die Erde. Die größten und stärksten dieser Feen lebten in einem aus bunten Steinen gebautem Haus.

    Doch gab es auch die böse Seite, welche vom Teufel geführt wurde und immer mächtiger wurde. Er liebte Boshaftigkeit und kämpfe sich an die Macht.

    Zu jener Zeit, so erzählt man es sich, waren diese guten Wesen vom Aussterben bedroht, denn insgesamt lebte nur noch mehr eine Handvoll. Doch eines stürmischen Novembertages, als sich alle Feen in ihrem Haus zurückgezogen hatten, gab es ein starkes Gewitter mit vielen Blitzen und Donnergrollen. Alle Feen kuschelten sich eng zusammen, denn sie hatten Angst. Der Boden bebte und Wasser drang durch die Ritzen des Hauses. Ein Blitz, welchen dieser Planet noch nie zu Gesicht bekommen hatte, erleuchtete alles. Ihnen war das Entsetzen ins Gesicht geschrieben. Und dann, ein Stein lockerte sich, das ganze Haus stürzte ein und begrub die ängstlichen Feen unter sich. Doch einer freute sich, nämlich derjenige, welcher das Gewitter heraufbeschworen hatte und erleichtert war, dass es nun keine Biester mehr gab, die ihn an irgendetwas hindern wollten.

    Noch heute liegen dort die Überreste des Hauses, unter dem die armen kleinen Wesen begraben wurden.

    (Carolin Demisch, 6c)

    Die Wettkampfarena

    Diese grauen geschwungenen Steinstufen befinden sich auf einem großen Sportgelände nördlich des Fasaneriesees zwischen den Münchener Stadtteilen Lerchenau, Feldmoching und Fasanerie.

    Niemand weiß genau, wie diese faszinierenden Steine hierher gekommen sind.
    Man erzählt sich, dass hier vor vielen, vielen Jahren die Bewohner der umliegenden Dörfer Wettkämpfe ausgetragen haben. Sie stritten sich um ihr Land und dies gefiel den freundlichen Kobolden ganz und gar nicht.

    Vor über 400 Jahren lebten nördlich von München einige sehr unzufriedene Bauern, die wegen jeder Kleinigkeit in Streit gerieten. Sie kämpften miteinander und gegeneinander. Diese Kämpfe, die auf einem großen Platz zwischen den drei Dörfern ausgeführt wurden, zogen immer mehr Zuschauer an. Es wurde daher eine Arena errichtet und ringsherum eine Zuschauertribüne aus grauen Steinquadern eingebaut.
    In der Nähe des neuen Wettkampfgebäudes lebte in einem kleinen nahegelegenen Waldstück eine kleine Koboldfamilie, denen die Streitereien und Kämpfe gar nicht gefielen. Die Kobolde überlegten hin und her, wie sie Frieden zwischen den Bauern stiften könnten. Der kleinste Kobold hatte schließlich eine Idee:

    Sie leiteten Wasser vom Fasaneriesee in die Wettkampfarena um, so dass ein kleiner Badesee entstand. Als die Bauern dies sahen, freuten sie sich sehr und sprangen in das kühle Nass. Sie spielten Wasserball miteinander und vergaßen den Ärger. So kam es, dass die Bewohner der drei Dörfer von nun an friedlich miteinander lebten.

    Irgendwann verstopfte jedoch die Zuleitung des Fasaneriesees und der Badesee trocknete aus. Der See geriet in Vergessenheit.

    Vor einigen Jahren fand man bei Bauarbeiten auf diesem Gelände Reste der ehemaligen Zuschauertribüne. Seit dieser Zeit wird der Platz wieder als Sportgelände und Pausenhof von den Kindern aus der Lerchenau, Feldmoching und der Fasanerie genutzt.

    (Philipp Elixmann, 6c)

    Die Sage vom „Baum am Reigersbach“

    Eine alte Frau, die schon mehrere Jahrzehnte in der Fasanerie wohnte, begann zu erzählen: „Hier sehen Sie zwei große Bäume, der eine ist in der Mitte gespalten. Sie sind ca. 20 Meter hoch und sind sagenumwoben:

    Man erzählt sich, dass früher der Teufel sich in eine hübsche Frau verliebt hatte, aber sie erwiderte seine Liebe nicht. Der Teufe entführte eine Kuh, weil er wütend auf die Frau war. Sie suchte vergebens, doch eines Tages sah sie die Kuh auf der anderen Seite des Reigersbachs. Plötzlich sprang  hinter ihr der Teufel aus dem Gebüsch. Sie betete zu Gott: ,Bitte hilf mir! ‘ Gott sprach zu ihr: ‚Springe durch die beiden Bäume vor dir! ‘ Sie tat, was Gott ihr geraten hatte. Als sie sich durch die Bäume warf, hörte sie noch hinter sich den Teufel schnauben. Nachdem die Frau durch die Bäume gesprungen war, schlug ein Blitz in den rechten Baum ein. Die Hälfte des Baumes fiel um und begrub den Teufel unter sich. Die Frau fand ihre Kuh wieder.

    Deshalb ist nur eine Hälfte des Baumes da. Man hört den Teufel heute immer noch, wie er sich ärgert. ‘“

    (Simon Junge, 6c)

    Pausenhof-Sage: Die Sage über die „Teufelsbank“

    Auf dem Pausenhof des Gymnasiums München Feldmoching steht eine unsichtbare Bank. Die Bretter, auf die man sich setzen und anlehnen kann, sind einfach nicht da. Es gibt nur die zwei Beine, auf denen die Bank normalerweise angebracht wird. Über diese seltsame Bank gibt es ein paar Sagen, eine davon lautet so:

    Früher, kurz nach dem 2. Weltkrieg, wurde dort, wo jetzt die Sporthalle ist, eine Schule gebaut. Der Pausenhof der Schule war auf dem Platz, wo auch heute der Pausenhof ist. Auf dem Pausenhof standen immer viele Bänke, eine jedoch fanden die Schüler am besten. Niemand wusste genau, wieso sich alle immer auf diese Bank setzen wollten, doch sie stritten sich jedes Mal darum. Eines Tages stürmte es so sehr, dass die Schülerinnen und Schüler nicht raus auf den Pausenhof durften, da es zu gefährlich war. Niemandem passierte etwas, doch am nächsten Tag, an dem die Kinder wieder auf den Pausenhof rannten, erschraken sie. Die Bretter der Lieblingsbank waren weg. Aufgeregt und erschrocken suchten sie die Bretter im Pausenhof und sogar um diesen herum, doch sie fanden kein einziges Stück von einem Brett. Die Schülerinnen und Schüler bekamen Angst und fragten sich, wie die Bretter überhaupt von der Bank weggerissen werden konnten. Schließlich waren bei den anderen Bänken noch alle Bretter dran. Außerdem fragten sie sich, wieso sie kein einziges Brett gefunden hatten. Schließlich einigten sie sich darauf, dass das nur der Teufel gewesen sein konnte, der sie hatte ärgern wollen. Denn sie konnten sich nicht vorstellen, dass der Sturm alleine die Bank kaputt gemacht und die Teile fortgetragen hatte. Darum nannten sie die Bank von diesem Zeitpunkt an die „Teufelsbank“. Seitdem mieden die Schülerinnen und Schüler die Überreste der Bank. Die Lehrer wunderten sich sehr darüber. Diese schlugen schon oft vor die Bank zu reparieren, doch die Schülerinnen und Schüler hatten jedes Mal Angst bekommen. So hatten die Lehrerinnen und Lehrer die Reste der Bank in Ruhe gelassen, bis heute.

    Und obwohl bis heute nur die „Teufelsbank“ von der alten Schule geblieben ist und man sonst nichts mehr über die Schule weiß, ist die Bank immer noch kaputt und wurde nicht repariert – aus Angst, dass der Teufel diejenigen, die für die Reparatur sind, verflucht. Doch die Teufelsbank hat nicht nur Nachteile, dass sie dort heute noch steht, denn Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums München Feldmoching können noch heute zu der Bank Sagen im Deutschunterricht schreiben. Vielleicht trauen sie sich auch die Bank irgendwann wiederaufzubauen.

    (Julia Ott, 6c)

    Die Kreislinge

    In Feldmoching gibt es für die umliegenden Stockschützenvereine in der Georg-Zech-Allee eine Asphaltbahn zum Stock schießen. Seit jeher erzählt man sich folgende Sage:

    Vor vielen Jahren lebten die Kreislinge. Sie waren kleine Tierchen, die immer im Kreis liefen, daher auch ihr Name „Kreislinge“. Diese fast unscheinbaren, käferähnlichen Tiere bewohnten einen von ihnen errichteten Bau aus Blättern, Ästen und kleinen Stöckchen. Eigentlich fanden sie den ganzen Tag lang Gefallen daran im Kreis zu laufen oder den König zu bedienen und seine Anweisungen zu befolgen. Meist war das jedenfalls so, außer an diesem einen Tag, denn:

    Wie jedes Jahr fand die Wahl des neuen Königs oder der neuen Königin statt. An diesem Tag sind alle immer sehr aufgeregt und warten ungeduldig, bis sich herausstellt, wer der neue Herrscher sein wird. Als an diesem Tag endlich das Ergebnis verkündet wurde, hielt sich die Begeisterung der Kreislinge in Grenzen. Kreisling „Baltasar Wichtigmann“, den keiner mochte, weil er nur an sich dachte, wurde König. Unverständnis raunte durch die Menge und alle schienen sich sicher zu sein, dass das nicht der richtige König sein konnte. Um nachzudenken liefen die Kreislinge doppelt so schnell 1000 Kreise. Plötzlich öffnete sich der Boden einen Spalt und der Teufel trat mächtig hervor. Mit tiefer, Angst einflößender Stimme sagte er: „Ich habe ihn gewählt und ich werde ihn nur wieder abwählen, wenn…“- alle beteten zu Gott um Hilfe, während der Teufel weiter laut redete- „…ich euer König werden darf, sonst werde ich euch alle mit in die Hölle nehmen!“ Doch ehe der Teufel weiterreden konnte, wurden die Kreislinge schon von Engeln, welche von Gott geschickt waren, in den Himmel gerettet. Der Teufel bemerkte erst gar nicht, dass die Kreislinge ihm schon lange nicht mehr zuhörten, da er so von sich überzeugt war. Nach einem kurzen empörten Blick auf den Boden stampfte er wütend auf und verschwand wieder, genau so wie er zuvor die Kreislinge in Angst und Schrecken versetzt hatte, in einen Spalt im Boden.  

    Zum Gedenken an die Kreislinge kann man noch heute die Kreise sehen und man erzählt sich, dass dort immer noch die Stimme des Teufels zu hören ist.

    (Luisa Scharl, 6c)